Frag Reinhold.

Reinhold (63)
Interview mit Reinhold
Reinhold, du bist mit fast 50 Jahren bei uns als Pflegeassistent gestartet. Warum?
Ich habe Gas-Wasser-Installateur gelernt, doch nach nur einem Gesellenjahr musste ich zum Wehrdienst. Dort habe ich die Grundausbildung zum Sanitäter gemacht. Daran habe ich mich erinnert, als ich vor 13 Jahren mit dem Fachbereichsleiter der Diakoniestation Minden ins Gespräch kam. Der erzählte mir, dass hier Leute gesucht werden, weil die Zivildienststellen wegfallen. Zu dem Zeitpunkt verkaufte ich Furniere, Schnittholz und Rundholz. Ich habe dann einen Tag lang hospitiert, das war total gut. Ein Jahr später konnte ich als Pflegeassistent in die ambulante Pflege einsteigen.
Wie findest du diese Arbeit?
Ich hätte mich schon viel früher dafür entscheiden sollen, denn man bekommt von den Menschen viel zurück. „Ach, Sie kommen morgen wieder, das ist ja schön“ – so verabschiedet zu werden, macht einfach Freude.
Das klingt nach jeder Menge Wertschätzung …
Ja, die gibt es aber auch noch anderswo. Ich habe zum Beispiel eine Weiterbildung in der Behandlungspflege gemacht – damit kann ich unter anderem subkutane Spritzen setzen oder Kompressionsstrümpfe anziehen. Die Fortbildung wurde komplett von der Diakonie Stiftung Salem bezahlt.
Wie sieht dein Arbeitstag aus?
Morgens besuche ich vier Klientinnen und Klienten in Hille und unterstütze sie beim Aufstehen und der ersten Körperpflege. Danach fahre ich mit meiner Kollegin in die Albert-Clos-Werkstätten, wo wir Menschen mit Behinderungen behilflich sind. Auch diese Klienten sind so nett, dass wir immer gerne herkommen. Eigentlich gehe ich nächstes Jahr in Rente, aber ich möchte noch weiter arbeiten – wenn auch mit weniger Stunden.